Karaoke und ich

Nein, ein begnadeter Sänger bin ich nicht, war ich nie und werde ich wohl auch nie sein. Ich kann schön laut aber nicht laut schön singen.

Der Reiz beim Karaoke liegt für mich aber auch nicht darin, selber ein Lied nach dem anderen zum Besten zu geben. Vielmehr erfreue ich mich daran, Teil dieser meist ausgelassenen Stimmung zu sein.  Es ist eine reines Vergnügen den Thais dabei zu zusehen, wie sie heimische Schlager und internationale Klassiker mitsingen, grölen und kreischen und dabei einen riesen Spaß haben.

Diese Partys finden in den unterschiedlichsten Lokalitäten statt und sind bei jung und alt gleich beliebt. Ich habe schon in durchdesignten Karaoke Bars, in Hinterzimmern von Restaurants und im Pavillon eines Museums „gesungen“.

Etwas amüssant finde ich dabei immer festzustellen, welche schrägen Lieder es zum Teil ins musikalische Gedächtnis der Thais geschafft haben. So ist die One Hit Wonder Band „Fools Garden“ mit ihrem Hit „Lemon Tree“ ebenso bekannt wie „Wind of change“ von den „Scorpions“. Diese Lieder sind nicht nur auf jeder Karoke Cd zu finden, die Thais können sogar die Texte auswendig mitsingen!

Selbstverständlich beteilige ich mich im Laufe so eines Abends auch mal an dem Spektakel und präsentiere Klassiker der Rockhistorie wie „Let it be“, „Wonderwall“, oder auch „Zombie“ von den „Cranberries“,voller Inbrunst und frei von jedem Talent. Seltsamerweise scheinen meine Neuinterpretationen den Thais zu gefallen, oder sie sind zu höflich um mir zu sagen wie mies es war. Zumindest nehmen sie meinen interessanten und bemühten Versuch, mich gesanglich zu betätigen, wohlwollend zu Kenntnis, übernehmen dann aber glücklicherweise wieder selber das Kommando und das Mikrofon. Ich wiederum habe meine Schuldigkeit getan und darf ihnen endlich weiter zuhören.