Aufgrund einer aus Deutschland importierten Erkältung und einem gefühlten Temperaturunterschied zwischen Hannover und Nakhon Pathom von mindestens zweihundert Grad, beschloss ich die aktuelle Thailand-Expedition ein wenig gemächlich anzugehen.
In Nakhon Pathom bieten sich hierfür die unzähligen kleinen, zauberhaften Cafés und Restaurants an, die sich in der Nähe der Silpakorn Universität angesiedelt haben.
Dort döse ich vor mich hin, trinke literweise schrecklich süßen, aber nicht minder köstlichen Milktea, tue geschäftig und beobachte den Mikrokosmos „thailändisches Kaffeehaus“.
Hier werden Zeitungen gelesen (AutoBILD!?), Geschäfte abgeschlossen (Fußballwetten und Investmentbanking) und gelegentlich auch kleinere Nickerchen abgehalten.
Von Zeit zu Zeit entschließe ich mich dazu, die allgemeine Stimmung aufzuheitern und unterhalte die Anwesenden mit meinen Thaikenntnissen.
Am ersten Tag führten meine Stümpereien dazu, dass ich mich als Thailändisch-Lehrer ausgab. Zudem wurde mir erst am zweiten Tag bewusst, dass ich fortwährend nach Chai Yen, anstelle von Chaa Yen verlangte.
Somit bestellte ich nicht wie erhofft leckere Milkteas, sondern forderte die Damen und Herren auf, sie mögen doch bitte erst mal „schön locker bleiben“.
Als Reaktion auf diese Frechheit meinerseits wurde ich nicht des Lokals verwiesen, vielmehr servierte man mir mit mit einem Lächeln und der Betonung meiner hervorragenden Sprechkenntnisse die orang-ocker farbene Köstlichkeit.
So könnte es weitergehen…