Im Rahmen meines zweiten Praktikums in Thailand wurde mir die wahrlich spannende Möglichkeit zuteil, verschiedene Museen in Bangkok und anderen Teilen des Landes zu besuchen und zu analysieren.
Bei dem Versuch, diese Mission zu erfüllen, konnte ich vielfältige Eindrücke und Erfahrungen sammeln. Mal wurde ich von hilfsbereiten Museumsmitarbeitern auf ihrem eigenen Moped zur Busstation gefahren, mal saß ich alleine in dem Van meines Praktikumsgebers und fühlte mich, während ich von meinem persönlichen Fahrer durch die Straßen Bangkoks eskortiert wurde, eher wie ein Filmstar als wie ein Praktikant.
In einigen Fällen balancierte ich, meinem eigenem Empfinden nach, recht nahe am Rande der Lächerlichkeit. Zum Beispiel, wenn ich an einem Ort, der eher an einen charismatischen Tante Emma Läden erinnerte als an ein Museum, verzweifelt nach den kleinsten Spuren von Narrativität oder Multiperspektivität suchte. In anderen Fällen entdeckte ich wahre Schätze der Geschichtskultur, versteckt im zweiten Stockwerk einer Bibliothek oder in jahrhundertealten Teakholzhäusern inmitten eines Palmengartens.
Trotz aller offensichtlichen Barrieren und Probleme, die in kulturellen Unterschieden, dem Bangkoker Verkehrschaos und meinen Defiziten betreffend der thailändischen Sprache und Geschichte lagen, habe ich jedes Museum, das auf meiner Liste stand gefunden, besucht und dessen Inhalt manchmal weniger, manchmal mehr verstanden.
Meine Eindrücke und Erkenntnisse dieser Besuche schließlich in sinnvolle Sätze zu verpacken und dabei die Formeln der deutschen Geschichtsdidaktik erst ins Englische zu übersetzen und anschließend meinen Kollegen verständlich zu machen, war häufig der schwierigste Teil meiner Aufgabe.